Der Förderverein Krankenhaus und Notarztstandort Adenau e.V. setzt sich seit nunmehr über zwei Jahrzehnten für eine gute Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum, in unserem Fall im Gebiet der Hoch- und Ahreifel in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr ein. Für uns ist hiermit untrennbar auch die notärztliche Versorgung in diesem Bereich verbunden. Hierbei geht es nicht nur um eine quantitativ ausreichende, sondern auch um eine qualitativ hochwertige Erstversorgung für die betroffene Bevölkerung, die hierauf den gleichen Anspruch hat, wie die Bewohner der Ballungsräume.
Der Weggang von Notärzten, Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung, eine völlig unzureichende Standortfinanzierung und verlängerte Ausbildungswege bis zum Erreichen der Notarztqualifizierung waren 2015 nur einige der Gründe für die rasante Zunahme von Abmeldungen der Notarztstandorte im nördlichen Rheinland-Pfalz, so auch in Adenau, (Abmeldequote bis zu 60%). Man kann also ohne Übertreibung sagen, dass die notärztliche Versorgung unseres Raumes damals „in keiner Weise sichergestellt“ war.
Teuer eingekaufte Ärzte ohne Ortskenntnis und regionalem Bezug, lösen ein solches Problem erfahrungsgemäß weder mittel- noch langfristig. Das gleiche gilt für fremdbestimmte Lösungsvorschläge ohne lokale Beteiligung. Diese waren in der Vergangenheit leider allzu oft kontraproduktiv und wenig zielführend.
Notärztliche Hilfe und Arbeit ist gesetzlich verankert, sie muss verlässlich sein und sie darf nicht zu einem Zufallsprodukt verkommen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis fordern wir nicht nur eine „nachhaltige Lösung“, sondern wir arbeiten bereits seit geraumer Zeit daran.
Notwendig erscheint uns dabei vorrangig die Verlässlichkeit, Kontinuität und Vertrautheit im Verhältnis der betroffenen Patienten zu ihrem Notarzt.
Dies ist umso wichtiger, da die Fahrstrecken zum Einsatzort in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr extrem weit sind und man in einigen Bereichen die gesetzlich vorgeschriebenen Zeitanforderungen im Notfall nicht einhalten kann.
Es ist daher für die betroffenen Verletzten und Patienten besonders wichtig, dass sie auf dem Weg bis zum nächsten geeigneten Krankenhaus von gut ausgebildeten Notärzten und Rettungskräften begleitet und auf die Weiterbehandlung im Krankenhaus vorbereitet werden.
Dies gilt insbesondere auch bei Notfällen mit Kindern und bei den zahlreichen schwer Unfallverletzten im Umfeld des Nürburgrings.
Wir fordern daher seit langem mit Nachdruck eine Neuorganisation und Professionalisierung der notärztlichen Dienste in unserer Region, gerne auch in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz. Unverzichtbar wird u.E. künftig eine ausreichende finanzielle und materielle Unterstützung sein.
Hierzu gehört für uns auch eine Beteiligungsmodalität hinsichtlich der Auswahl adäquat ausgebildeter Notärzte, die den anstehenden Aufgaben gewachsen sind. Diese gibt es, sie sind auch bereit zu kommen, aber nur dann, wenn die notwendigen Voraussetzungen und eine gleichwertige Bezahlung für eine effektive Arbeit vor Ort stimmen.
Hier liegt noch ein großes Stück Arbeit vor den Mitgliedern des Arbeitskreises „Unser Notarzt“ in Adenau. Eine adäquate technische Ausstattung setzen wir dabei voraus.
„Wer mit dem Rücken zur Wand steht, dem bleibt nur der Blick nach vorne“.
Deshalb beteiligt sich der Förderverein Krankenhaus und Notarztstandort Adenau gerne im Rahmen seiner Möglichkeiten an der Ausstattung mit notwendigem Lehrmaterial und medizinischen Geräten.
